Schönefeld/LDS. In einem Mitarbeiterbrief gab BER-Chef Hartmut Mehdorn bekannt, dass der Aufsichtsrat Geld für die Planung eines weiteren Gepäckbands freigegeben hat. Die Erweiterung des Flughafens noch vor seiner Eröffnung sei nötig, so Mehdorn, weil der Flughafen in seiner heutigen Form zu klein für das geschätzte Passagiervolumen von ca. 30 Millionen Fluggästen pro Jahr wäre. Deswegen hält Mehdorn auch einen Weiterbetrieb des alten Schönefelder Terminals für unerlässlich.

Für die AfD Dahme-Spreewald ist die Entscheidung über ein zusätzliches Gepäckband Stückwerk, das die wesentlichen Probleme des Flughafens nicht behebt. Selbst beim Bau von vier weiteren Gepäckbändern, wie der ehemalige Technikchef Horst Amman gefordert hatte, und einer Weiternutzung des alten Schönefelder Terminals wird der BER den Anforderungen eines modernen internationalen Drehkreuzes keinesfalls genügen können. Ein solcher Flughafen bräuchte bis zu vier Start- und Landebahnen und müsste sowohl über ein leistungsfähiges Passagierterminal als auch über eine effiziente Cargoabfertigung verfügen.

Eine derartige Perspektive bietet der BER aufgrund seiner aktuellen Gestaltung aber nicht. Die beiden Start- und Landebahnen werden die dauerhafte Nutzung als Großflughafen nicht ermöglichen können. Die Debatten um den Lärmschutz und das Nachtflugverbot zeigen aber auch, dass bei ca. einer Million betroffener Anwohner eine Erweiterung dieser Kapazitäten politisch nicht durchsetzbar wäre. Zudem ist das aktuelle BER-Passagierterminal nicht einmal angemessen auf die Abfertigung von Flugzeugen des Typs A380 vorbereitet.

Die Planungen Mehdorns, die Gepäckabfertigung zu erweitern und das alte Schönefelder Terminal für eine Weiterverwendung zu renovieren, stellen teure Wünsche dar, die zwar die Kosten für den BER-Flughafen deutlich erhöhen werden, seinen Nutzen jedoch nicht signifikant verbessern können.

Die AfD Dahme-Spreewald tritt gegen jegliche Verschwendung öffentlicher Mittel ein. Sie fordert daher, dass statt teurer Erweiterungsmaßnahmen zunächst die fundamentalen Probleme des BER – insbesondere seine baulichen und technischen Unzulänglichkeiten – analysiert werden und eine transparente und verlässliche Aussage darüber getroffen wird, wie groß der Finanzbedarf bis zu einer möglichen Inbetriebnahme sein wird.

Abhängig von dieser Kostenanalyse, dem Willen der Bürger und dem erwarteten Nutzen des neuen Flughafens sollte dann erwogen werden, ob der Flughafen fertig gebaut wird und in Betrieb gehen soll und wenn ja, in welcher Form. Wenn sich die Errichtung eines Großflughafens als zu kostspielig herausstellen sollte, muss die Politik auch hier den Mut zur Wahrheit haben und die Weiternutzung als Cityairport oder andere Nutzungskonzepte in Betracht ziehen.

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Norbert Kleinwächter
Vorsitzender des Kreisverbandes Dahme-Spreewald
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